Integrative Kita Strolche muss nach Wasserschaden umziehen

Der Lebenshilfe Erfurt e.V. ist einer der wichtigsten Träger für integrative Kindertagesstätten in Erfurt. In drei großen Kitas werden Kinder mit und ohne Behinderungen seit vielen Jahren betreut. Nun sieht sich der Träger mit der erst acht Jahre alten Kita Strolche vor erheblichen Herausforderungen. Nach einem massiven Wasserschaden muss die Kita in der Puschkinstraße in diesem Jahr umfassend saniert werden. Die Kinderbetreuung wird ab März in zwei Ausweichobjekte verlagert.


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Das Kita-Gebäude wird umfassend saniert: Der umfangreiche Wasserschaden im Erdgeschoss und der Austausch aller Heizungs- und Warmwasserleitungen im gesamten Gebäude, daneben der ohnehin anstehende Austausch der gesamten Dachkonstruktion der beiden Gebäudeflügel sowie der Einbau von modernen stationären Raumluftfilter- und Klimatisierungsanlagen werden nun umgesetzt. Die komplexen Baumaßnahmen belaufen nach aktuellen Schätzung 2,4 Mio. € und sollen bis zum Ende des Jahres abgeschlossen werden.

In den vergangenen Wochen wurde alles dafür getan, um Baumaßnahmen im Flur, dem Foyer und dem Elterncafé möglichst schonend durchzuführen, um die Kinderbetreuung weiterhin absichern zu können. Ein unabhängiger Gutachter hat nun aber bestätigt, dass die Erweiterung der Baumaßnahmen im Zusammenhang mit dem Wasserschaden in die Betreuungsbereiche der Kinder zwingend notwendig ist, um das Gebäude zu erhalten.

Um eine gesundheitliche Beeinträchtigung der Kinder und Mitarbeitenden durch die geplanten Baumaßnahmen, z.B. durch erheblichen Baulärm und Staubbelästigung zu verhindern und die Sicherheit der sich im Haus aufhaltenden Personen nicht zu gefährden, ist die Fortsetzung der Kinderbetreuung in der Puschkinstraße nicht mehr zu verantworten. Gemeinsam mit der Stadt Erfurt und dem Jugendamt hat die Lebenshilfe rasch nach geeigneten Ausweichobjekten gesucht. Die Größe der Kita und die besonderen Bedürfnisse an die Barrierefreiheit, erfordern eine Aufteilung in zwei Ausweich-Standorte am Karl-Reimann-Ring und der Curiestraße.

Die gefundenen Standorte sind die einzigen, die für den Kita-Betrieb geeignet und kurzfristig nutzbar sind. Es handelt sich dabei um ehemalige Kindergärten, die von der Stadt regelmäßig als Ausweichobjekte für Kita-Sanierungen oder Kita-Neubauten zur Verfügung gestellt werden und allen Anforderungen an eine Kita-Betreuung gerecht werden. Bis die Entscheidung für die zwei Ausweichobjekte gefallen ist, wurden im Vorfeld verschiedene Varianten und Alternativen geprüft, die letztlich aber nicht in Betracht kommen, weil es dadurch zu erheblichen Bauverzögerungen gekommen wäre.

Eigentlich war die Betreuung in Kita-Containern auf dem Kita-Gelände geplant. Die Lieferzeiten von mindestens 12 Wochen und die erforderliche Baugenehmigung für die Container, die trotz sehr guter Zusammenarbeit mit der Stadt Erfurt nicht schnell genug hätte bearbeitet werden können, haben nun zu dieser Entscheidung geführt. Auch die Betreuung in anderen Gebäuden der Lebenshilfe Erfurt wäre aufgrund von notwendigen Umnutzungsgenehmigung und Umbaumaßnahmen keine Alternative gewesen.

Mit dem kurzfristigen Umzug in die Ausweichobjekte stehen die Kinder, Familien und Mitarbeitenden vor großen logistischen Herausforderungen. Es bedeutet für alle einen erheblichen Eingriff in den gewohnten Alltag. Bei der Entscheidung, welche der Gruppen vorrübergehend an welchen Standort umziehen, stand das Wohl der Kinder an oberster Stelle. Für die Kinder ist eine Beständigkeit und Verlässlichkeit wichtig. Alle Kinder werden weiterhin ihre Bezugspädagog:innen, Freunde und Spielpartner behalten. Besonders für Familien, die an jedem Ausweich-Standort ein Kind in der Gruppenbetreuung haben, wird eine Unterstützung durch den Fahrdienst der Lebenshilfe Erfurt geprüft. Auch in den nun bevorstehenden Monaten wird die Kinderbetreuung weiterhin nach dem Leitsatz „Du und ich, wir entdecken gemeinsam die Welt“ mit hohen pädagogischen Ansprüchen zum besten Wohle der Kinder gewährleistet werden.