Mit Nazis geht man nicht spazieren

All denen, die in stationären und ambulanten Einrichtungen des Gesundheitswesens, der Altenpflege und der Eingliederungshilfe in den vergangenen zwei Jahren über das erträgliche Maß gefordert waren. All denen, die ihrer Tätigkeit nicht nachgehen konnten, ihr Gewerbe nicht ausüben konnten, die um ihre Zukunft bangen und sich sorgen.


Leichte Sprache

Positions·papier:
Mit Neo-Nazis geht man nicht spazieren.

Unser Respekt und Anerkennung gelten den Menschen in der Corona-Pandemie:

  • die in Alten·heimen, Kranken·häusern, Pflege·diensten, Wohn·stätten und Arzt·praxen besonders viel gearbeitet haben.
  • die nicht arbeiten konnten und deshalb große Sorgen um ihre Zukunft haben.

Unser Respekt und Anerkennung gelten den Menschen in der Corona-Pandemie:

  • die sehr verantwortungs·bewusst handeln.
  • die anderen Menschen helfen.
  • die Menschen mit Respekt und Wert·schätzung begegnen.
  • die mit sachlicher Kritik umgehen.
  • die sich nicht einschüchtern lassen.

Wir trauern mit den Menschen die in der Corona-Pandemie

  • Angehörige und Freunde verloren haben.

Wir nehmen Anteil am Leid der Menschen

  • die isoliert waren.
  • die nach einer Covid-19-Erkrankung noch sehr lange krank sind.
  • die krank sind und nicht gut behandelt werden konnten.
    Weil so viele Menschen an Covid-19 erkrankt waren.

Viele Menschen demonstrieren gegen die Corona-Maßnahmen auf der Straße in Thüringen.
Diese Demonstrationen werden auch Spaziergänge genannt.
Viele Menschen sind wütend:

  • Weil sie anders über die Corona-Pandemie denken.
  • Weil sie gegen eine Impfung sind.
  • Weil sie Corona-Maßnahmen ablehnen.

Es demonstrieren auch Neo-Nazis mit.
Neo-Nazis sind Menschen, die wie die Nazis denken.
Nazi ist ein kurzes Wort für National·sozialist.
Der Nazi war Anhänger der Nazi-Partei NSDAP.
Die Nazis haben von 1933 bis 1945 in Deutschland regiert.
Hitler war Chef der Nazi-Partei.
Diese Zeit heißt auch National·sozialismus.
Die Nazis haben die Demokratie abgeschafft.
Die Nazis haben Menschen aus der Gesellschaft ausgegrenzt und ermordet.
Die Nazis haben zum Beispiel jüdische Menschen ausgegrenzt.
Dazu haben die Nazis viele Gesetze erlassen.
Die Nazis haben jüdische Menschen gezwungen, einen Juden·stern zu tragen.
Das war ein gelber Stern mit der Aufschrift JUDE.
Die Nazis haben ungefähr 6 Millionen jüdische Menschen ermordet.

Menschen tragen heute bei den Demonstrationen einen gelben Stern mit der Aufschrift UNGEIMPFT.
Damit werden die Verbrechen der Nazis verharmlost.
Jeder Mensch hat das Recht zu demonstrieren.
Aber jeder Mensch sollte aufpassen, mit wem er demonstriert.

Die Lebenshilfe Erfurt denkt:
Mit Neo-Nazis geht man nicht spazieren.
Die Lebenshilfe Erfurt ist allen Menschen sehr dankbar

  • die Maßnahmen umsetzen, um die Corona-Pandemie zu bewältigen.

Die Lebenshilfe Erfurt denkt:
Nur die gesamte Gesellschaft bewältigt die Corona-Pandemie.
Die Lebenshilfe Erfurt möchte das Menschen ihre Meinung

  • respekt·voll äußern.
  • die demokratischen Grund·sätze achten.

Die Lebenshilfe Erfurt unterstützt

  • alle sinnvollen Maßnahmen der Pandemie-Bewältigung,
  • das Impfen.

Diese Maßnahmen können Leben retten.
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe Erfurt sind gegen Covid-19 geimpft.
Dafür ist die Lebenshilfe Erfurt sehr dankbar.
Jeder Mensch soll sich frei entscheiden,
ob er sich impfen lässt oder nicht.
Die Lebenshilfe Erfurt respektiert die Entscheidung aus persönlichen Gründen.

Die Lebenshilfe Erfurt hat die Probleme in der Corona-Pandemie bisher gut lösen können.
Die Lebenshilfe setzt sich weiterhin für den Schutz in der Corona-Pandemie

  • für Menschen mit Behinderung ein.
  • aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein.

Die Lebenshilfe Erfurt fordert alle Menschen auf

  • sich respekt·voll zu äußern
  • mit Menschen mit anderer Meinung zu sprechen
  • Gewalt zu verhindern
  • Verantwortung zu übernehmen.

Nur so können wir in der Gesellschaft die Probleme bewältigen.
Nur so können wir unsere Demokratie stärken.
Das ist unsere Meinung, die Meinung der Lebenshilfe Erfurt.
Man kann auch sagen: Das sind unsere Positionen.
Daher heißt der Artikel: Positions·papier.

Aufsichts·rat, Vorstand und Betriebs·rat des Lebenshilfe Erfurt e.V.


All denen, die sich in Krisenzeiten der ihnen übertragenen Verantwortung stellen, mit sachlicher Kritik umgehen und sich nicht durch radikale Aktionen und in Missachtung der Persönlichkeitsrechte einschüchtern lassen. All denen, die ihrem Gegenüber mit Respekt und Wertschätzung begegnen, einander helfen und sich für ein gemeinschaftliches Miteinander einsetzen. Ihnen gelten unser Respekt und unsere Anerkennung. Mit diesem Positionspapier wollen wir Ihre Arbeit und Ihr Engagement würdigen und unterstützen. Wir nehmen auch Anteil an der Trauer und dem Leid all derer, die durch diese Pandemie Angehörige oder Freunde verloren haben, die an Long-Covid erkrankt sind, deren medizinische Versorgung bedroht war, die isoliert waren.

Wöchentlich stehen zehntausende Menschen in Thüringen auf der Straße, um zu demonstrieren. Mit ihrem so genannten „Spaziergang“ richten sie sich gegen die Corona-Maßnahmen und die Impfpflicht. Angestellte, Geschäftsführer, gute Freunde und Familienmitglieder, Arbeitskollegen, Eltern und sogar ihre Kinder – sie gehen Seite an Seite mit rechtsradikalen Nazis. Sie entladen ihre Wut, die auf unseriösen Medien und Meinungsmachern beruht. Dabei setzen sie Corona-Maßnahmen mit Nazi-Methoden gleich. Einige Demonstranten tragen den gelben „Judenstern“ mit der Aufschrift „Ungeimpft“. Das ist eine massive Verharmlosung des Holocaust, die strafrechtlich verfolgt wird. Das ist die rote Linie. Das ist inakzeptabel.

Wir sind dankbar für alle Kräfte in der Gesellschaft und auch bei uns in der Lebenshilfe Erfurt, die einen aktiven Beitrag zur Pandemiebewältigung leisten.

Hohes Engagement verdient Schutz!

Wir befürworten eine freie und respektvolle Meinungsäußerung, die auf demokratischen Grundprinzipien beruht. Die illegalen Anti-Corona-Proteste zählen nicht dazu. Die Bewältigung der Corona-Pandemie ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Wir befürworten und unterstützen die Umsetzung aller sinnvollen Maßnahmen der Pandemiebewältigung. Sie haben viele Leben gerettet. Wir unterstützen das Impfen als eine sinnvolle Maßnahme in der Pandemiebekämpfung. Besonders dankbar sind wir für die zahlreichen Mitarbeitenden, die sich bereits für eine Impfung entschieden haben und damit zu einer hohen Impfquote im Unternehmen beitragen. Dennoch ist die Entscheidung, ob man sich impfen lässt oder nicht, eine ganz persönliche und wir respektieren auch Jeden, der sich aus ganz persönlichen Gründen gegen eine Impfung entscheidet.

Persönliche und gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen.

Eine klare und transparente Kommunikation unserer Ziele haben uns erfolgreich durch die Pandemie geführt und Sicherheit gegeben. Wir werden als Unternehmen und Interessensvertretung weiterhin alles tun, um Menschen mit Behinderungen und Mitarbeitende zu schützen.

Vor diesem Hintergrund fordern wir allen Menschen zu einem konstruktiven Dialog auf, der wieder zu einer Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes führen kann. Wir müssen einander respektvoll zuhören. Wir fordern eine Deeskalation derAnti-Corona-Proteste, um Gewalt und Aggression zu verhindern. Wir fordern alle Menschen dazu auf, ihre persönliche und gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen, um einander zu schützen.

Im Namen des Aufsichtsrates, des Vorstandes und des Betriebsrates des Lebenshilfe Erfurt e.V.